Marina Smirnova

Marina Smirnova

Geboren in Rußland.
Musikalische Ausbildung an der Staatlichen Universität der feinen Künste in St. Petersburg.
Bis 1995 Tätigkeit als Musikerin und Künstlerin in St. Petersburg.
Ab 1995 ständiger Aufenthalt in Berlin.


Marina Smirnova nimmt sich als Künstlerin das Recht, die Betrachter ihrer bildnerischen Erfindungen zu verzaubern und in eine Welt zu entführen, in der Träume – ohne Wenn und Aber - gelebt werden können, in eine Welt, in der verwunschen Märchenhaftes Blüten der Phantasie austreibt und dem Alltäglichen die Tristesse nimmt.

Ihren bildnerischen Werken konnte man seit 1998 in zahlreichen Ausstellungen im deutschsprachigen Raum, in der Schweiz, in Frankreich und in Russland begegnen.

Sie träumt verträumt mit musikalischem Nachklang und prächtig ornamentaler Omnipotenz von Ornamenten, vom Paradies in der Sphäre ihrer Sehnsucht. Sie besingt mit Leichtigkeit und Lebensfreude die Welt in vielen Farben, von denen sie mitunter trunken wird und dann in stille Melancholie versinkt.

Marina Smirnova steckt voller Poesie, die flirrend ist wie ein Sommernachtstraum, die sie verwebt in kristallin zersprengte Bildteppiche, die an Glasfenster erinnern, die Poetik eines Chagall in sich aufgesogen haben.
Sie ist eine Romantikerin, die mit offenen Augen träumt, eine, die in warmen, kostbaren Farben schwelgt, die an den Rhythmus einer heiteren Symphonie denken lassen.

Marina Smirnova macht mit unbeschreiblicher Leichtigkeit und anrührender Selbstverständlichkeit die Gegenwart durchlässig für Wunder, die sich tatsächlich ereignen auf der Bühne ihrer Bilder.

Und sie beherrscht die Magie von Farben. Sie ist Malerin, und zwar eine, die Farben verlebendigt, eine, die sich auskennt in der Kunstgeschichte, eine, die ihr Instrumentarium beherrscht.

Marina Smirnova ist eine Wanderin zwischen den Welten, die sie surreal verknotet, die Welt der Phantasie und poetischen Eingebungen mit der Welt der Erfahrungen und alltäglichen Realitäten.
Man spürt, dass Sie ihre Wurzeln mit sich trägt. Manches wirkt wie ein russisches Märchen.
Die Farbpalette ist prächtig, ja zuweilen kostbar. Sie entzündet sich am Motiv wie ein Leuchtfeuer. Die Bilder stecken voller gut beobachteter Details, die etwas über alltägliches Leben aussagen, stecken voller Gegenstände, abgelegter Requisiten einer vorausgegangenen Handlung. Und so erzählt Marina Smirnova ihre Geschichten, die auch die unsrigen sein können.

Genuss am Sehen und Erkennen bilden die Grundlage für den musikalisch akzentuierten Kunstgenuss.
Die Träumereien evozieren eine rätselhafte Nähe. Sie sind Erfüllungsort einer unbestimmbaren Sehnsucht nach Harmonie, sie sind das Ziel verwirrender Pfade und das Arkadien einer persönlichen Entdeckungsreise. Hier könnte man zur Ruhe kommen, sich mit Zerbrochenem bereden, den angelernten Schutzpanzer der Persönlichkeit ablegen und sich selbst in einem anderen Licht betrachten.

Die Künstlerin dichtet mit Farbe, sie komponiert mit Farbe. Sie folgt einem Rausch mit Gelassenheit in eine gläserne Stille, wo eigene Regeln aufgestellt werden.

Alles scheint sie in Bilder zu verwandeln, könnte man annehmen, in Geheimnisse. Marina Smirnova erscheint mir wie eine Erfinderin, eine Zauberin, eine Spielerin, die Verbindungen herstellt, goldene Brücken aus der natürlichen Welt in die Welt der Träume baut. Wobei der Übergang kaum merkbar ist.

Das Wissen um die Wunder des Lebens, um die Geheimnisse der Welt steigern ihre nahezu angeborenen Fähigkeit Farben zu mischen. Ihre Bildwelt lässt uns staunen und trotzdem fühlen wir uns mit ihr vertraut und in ihr zuhause. Als hätte man etwas aus Kindertagen wieder gefunden.

Alles verschmilz zu einem natürlichen Ornament von Abhängigkeiten: der Mensch, die Tiere, die Pflanzen, das Haus. Es sieht so aus, als hätte die Künstlerin einen berauschenden Cocktail mit vielen Märchen, Geschichten und Sagen getrunken. Man vermeint Ikonen einer ganz eigenen Paradiesvorstellung gegenüberzustehen, die den Geist mit Unbekümmertheit gesunden lassen und den Glauben an die Macht der Poesie wieder herstellen, gegen das allmächtige, dogmatische Wort, das uns manipuliert und die natürliche Eva aus dem Bewusstsein verdrängt.


Dipl. phil. Karin Weber
Kunstwissenschaftlerin/Galeristin